Eine brandheiße Angelegenheit – Wärmebildkameratraining bei der Firma Erhatec

Den richtigen Umgang gelernt

Für 10 Kameraden der Feuerwehr Stephanskirchen hieß es bereits um 5 Uhr früh, sich auf den Weg nach Breithülen (hinter Ulm) zu machen, um einen spannenden Tag bei der Firma Erhatec Fire & Safety Training zu erleben.

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Nach 2,5 h Anfahrt begann das Training mit einer kurzen Einweisung und einem 2.ten Frühstück. Christian Schorer wies alle Teilnehmer in die grundsätzlichen Dinge und das nötige Backgroundwissen ein.

 

 

 

 

 

Jetzt wird es heissss:

Nach diesem kurzweiligen Vortrag ging es auch schon in die Praxis. Als erstes ging es für uns in die Rauchdurchzündungsanlage (RDA). In diesem Container ist der Brandraum durch eine Tür von den Teilnehmern getrennt, und hierdurch kann die Flashoverbildung gesteuert und das Verhalten und die Ausbreitung von Brandrauch verfolgt werden.
Der Blick auf die Wärmebildkamera verriet oft mehr, als mit dem bloßem Auge zu erkennen ist.

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Nach dem Mittagessen ging es in den 2ten Durchgang. Im Unterschied zum ersten Durchgang war in diesem Container das Brandgut direkt im Container, und man konnte den simulierten Zimmerbrand von der Entstehung bis zum ausgewachsenen Vollbrand verfolgen. Auch hier zeigte sich, das vieles erst mithilfe der Wärmebildkamera erkannt werden kann, und sie ein super Hilfsmittel darstellt.

 

Die Grenzen der Kamera kennen:

Aber immer wieder wurde auch darauf hingewiesen, das es eben nur ein Hilfsmittel ist. Sie kann uns einiges abnehmen oder erleichtern, aber das menschliche Auge und das spüren der Gefahr \ Hitze kann sie eben nicht ersetzen. Hier ist weiterhin der Mensch gefragt, der sich im Innenangriff befindet. Auch der zu starre Blick nur auf die Kamera bringt den Trupp nicht weiter, den man übersieht leicht Dinge, und der Kamerad, der mit im Innenangriff ist, muss auch auf die Vorgänge, die man mit WBK erkennt, unterrichtet werden.

Nach diesem 2ten Durchgang hiess es für alle, viel Trinken, den dieser Durchgang hat viel Kraft und Schweiss gekostet, und viele von uns waren überrascht, welche enorme Hitze und Gewalt durch das Feuer entstanden ist. [singlepic id=2568 w=320 h=240 float=center]Auch wie gut eine hochwertige Kleidung die Leute schützt, sollte hier nicht unerwähnt bleiben.

Die Kleidung ist,  nach dem GMV (gesundem Menschenverstand) und der Ausbildung , unsere Lebensversicherung, hier waren sich alle einig.

 

Übung macht den Meister:

Im 3ten Durchgang galt es nun, das Truppweise Vorgehen, wie es auch im „normalen“ Feuerwehreinsatz stattfindet, zu üben. [singlepic id=2605 w=320 h=240 float=left]

Hierzu wurde in einem „simuliertem“ Hausflur angefangen, und es mussten verschiedene Dinge gefunden bzw. gesehen werden, für die es ohne Wärmebildkamera viel länger gedauert hätte, sich einen Überblick zu verschaffen. So lag eine Person am Boden, es waren verschiedene Behälter und Gasflaschen aufgestellt, die es zu erkennen galt. Durch einen Blick auf die Tür zum vermeintlichen Brandraum mit der Wärmebildkamera konnte man nun schon feststellen, das es dahinter wohl heiss wird. Nach dem Öffnen der Türe und dem lokalisieren des Brandherds hiess es, das Feuer wirkungsvoll zu bekämpfen, mit so wenig Wasser wie möglich.

Wie unangenehm es wird, wenn mal zu viel Wasser einsetzt, mussten einige Trupps am eigenen Leib erfahren. Die feuchte Luft und der heisse Wasserdampf schlug einem unvermittelt entgegen. Der Aufguss in einer Sauna ist ein „Sch….dreck“ dagegen!!!

Auch auf für uns neue Techniken wurden wir hingewiesen. Niemand von uns konnte sich bspw. unter „Hydraulischer Ventilation“ etwas vorstellen… Hier wird mit dem Strahlrohr und einer Öffnung wie bspw. einem Fenster ein Unterdruck im Raum erzeugt, und der Brandrauch wird so ohne Einsatz von Lüftern oder anderen Hilfsmitteln nach draussen gezogen. Die Sicht ist anschliessend im Raum um ein Vielfaches besser!

 

Unsere Wärmebildkamera hat das ganze für uns aufgenommen. Spannende Aufnahmen aus dem Container sind hier in diesem Video zu sehen:

 

Bei 07:00 min und bei 13:25min beispielsweise kann man sehr gut erkennen, wie die Tür zum Brandraum geöffnet wird, und kurz drauf der Flashover über unsere Köpfe hinwegschiesst!!

Nach diesem spannendem Training machten wir uns gegen 15 Uhr auf den Heimweg, und alle Kameraden waren sich einig:

Ein gelungener Tag mit vielen neuen Erkenntnissen war es Wert, einen Tag seiner Freizeit zu opfern!

 

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Unser Dank gilt dem gesamten Team der Fa. Erhatec und Christian Schorer, weiter dem Feuerwehrverein der FF Stephanskirchen sowie unserer Gemeinde, die diesen Tag für uns möglich machten.

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