Vom Schlauchturm zum Anbau – komplett in Eigenleistung

Anfang des Jahres 2018 hat das zuständige Bauamt der Gemeinde, bei einer vor Ort Begehung im Feuerwehrhaus von Stephanskirchen festgestellt, dass der Zustand des Schlauchturms, so in diesem Zustand nicht mehr dem Stand der Technik entspricht und auch aus Sicherheitsgründen nicht mehr zulässig ist. Die Kommandanten wurden darüber informiert, dass der Schlauchturm nicht mehr betreten werden darf und für sämtliche Tätigkeiten gesperrt ist.

Daraufhin wurden Erkundigungen über die Anforderungen eines zeitgemäßen Schlauchturms eingeholt und das Instandsetzen des selbigen erörtert. Man kam zu dem Schluss, dass die anfallenden Kosten für eine Instandsetzung nicht recht zu fertigen sind, im Hinblick darauf, dass es heutzutage für einige Hundert Euro, Trocknungsschränke für Schläuche gibt. Zwar ist die Standzeit bei diesem Prinzip der Trocknung wesentlich kürzer, aber selbst wenn von Zeit zu Zeit neue Schläuche beschafft werden müssen, ist dieses Prinzip immer noch kostengünstiger als ein neuer Schlauchturm.

Die bürokratischen Aufgaben, die die Kommandanten zum Beispiel bei der Einsatznachbearbeitung oder bei der Ausbildung der aktiven Mitglieder bearbeiten müssen, werden von Jahr zu Jahr immer mehr. Deshalb gehört mittlerweile ein Einsatzleiterbüro fest zum Bestandteil eines Feuerwehrhauses dazu. Da ein Einsatzleiterbüro bisher in den Räumlichkeiten der Feuerwehr Stephanskirchen nicht vorhanden war wurde die Möglichkeit in Erwägung gezogen, den alten Schlauchturm abzureißen und an die Stelle, dafür ein Einsatzleiterbüro zu bauen. Damit die Kostenbelastung für die Gemeinde so gering wie möglich gehalten wird, wurde der Vorschlag geäußert, dass die Feuerwehr Stephanskirchen, den Anbau in Eigenleistung baut. Dieser Vorschlag fand im Gemeinderat breite Zustimmung und so war es beschlossene Sache.

Im Mai begannen die Aktiven mit dem Abriss des Schlauchturms und den darauffolgenden Bauarbeiten des Neubaus. Dabei wurden alle Arbeiten wie z. B. Maurerarbeiten, Zimmerarbeiten, Elektrik, Heizung/Wasserinstallation usw. ohne Beauftragung einer Firma durchgeführt. 60 Mann der freiwilligen Feuerwehr Stephanskirchen beteiligten sich an dem Unternehmen und konnten nach über 1.309 Arbeitsstunden im Oktober die Baufertigstellung bekanntgeben.

Am 1. Dezember folgte dann in der Fahrzeughalle des Feuerwehrhauses ein Helferfest für alle am beim Bau beteiligten Helfer. Die eingeladenen Vertreter der Gemeinde bedanken sich überschwänglich bei der Mannschaft aus Stephanskirchen und vermeldeten, dass durch das gezeigte Engagement und die großartige Kameradschaft, von den ursprünglich geplanten Kosten, für einen Abbruch und Neubau durch eine Baufirma nur ca. 35% der errechneten Kosten benötigt wurden. Diese Ersparnis ist dem hohen Maß an Eigenleistung geschuldet, wofür sich die Vertreter der Gemeinde, aber auch die Bauleiter bei den Aktiven herzlichst bedankten.